World Council of Churches

PROGRAMM ZUR BEKÄMPFUNG DES RASSISMUS
ÖRK-SONDERFONDS ZUR BEKÄMPFUNG DES RASSISMUS

Von der Exekutivgruppe für Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung
Genf, Schweiz, November 1999



ALLGEMEINE ANTIRASSISMUS-ARBEIT
KARIBIK
  1. Begegnungszentrum für Reflexion und Solidarität (ONE RESPE) Santiago, Dominikanische Republik -- US$ 15.000

    ONE RESPE wurde 1991 gegründet und nahm 1994 seine Gemeinwesen- und Bildungsarbeit auf. Von den 19 Personen, die den Stab bilden, kommen 16 Frauen aus armen haitianischen schwarzen Gemeinschaften. Die Organisation hat sich an einer Analyse des Rassismus gegen Haitianer in der Dominikanischen Republik beteiligt. Dies geschah über Kontakte mit der Gemeinschaft und mit Hilfe der Untersuchung von Berichten über rassistische Straftaten, die von nichtstaatlichen Organisationen erstellt worden waren, die unter der haitianischen Bevölkerung arbeiteten. Ein anderer Aspekt der Arbeit des Zentrums ist das Ausbildungsprogramm, das zusammen mit 600 Lehrern staatlicher Schulen zum Thema Rassismus, rassistische Vorurteile und interkulturelle Bildungsarbeit zur Verbesserung der Beziehungen zwischen den Ethnien in der Dominikanischen Republik entwickelt worden ist. Ähnliche Programme entstanden in Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern und sozial engagierten Pädagogen sowie nichtstaatlichen Organisationen. ONE RESPE spielte eine maßgebliche Rolle bei der Schaffung eines Netzwerkes von nichtstaatlichen Organisationen, die in der haitianischen Gemeinschaft tätig sind.

    Die Zuwendung soll dazu beitragen, eine partizipatorische Studie über Sozialisation und die Entstehung rassistischer Vorurteile durchzuführen, die sich mit dem Erlernen und Verinnerlichen von Vorurteilen unter Kindern in armen haitianischen Gemeinschaften befassen soll. Die Studie soll dazu dienen, ein pädagogisches Konzept zur Überwindung dieser Sachlage zu entwickeln und Lehrkräften zu helfen, eine eigene Pädagogik der Befreiung zu erarbeiten. Ferner soll eine bereits begonnene Studie über Rassismus und Vorurteile in den Printmedien zu Ende geführt werden, die der Frage nach der Darstellung von Haitianern und der sich daraus ergebenden Beeinflussung rassistischer Einstellungen in den Medien nachgeht. Ein weiteres Vorhaben ist die Ausweitung der jährlich stattfindenden Kampagne gegen rassistische Vorurteile, die am 8.März, dem Internationalen Frauentag, an dem auch die Probleme des Sexismus angesprochen werden, und am Internationalen Tag gegen rassistische Diskriminierung stattfindet.

EUROPA
  1. Zentrum für christliche Partnerschaft von Schwarzen und Weißen, Birmingham, England -- US$ 3.000

    Das Zentrum für Christliche Partnerschaft von Schwarzen und Weißen wurde 1978 gegründet. Es gewährt Stipendien für Studierende, die keine andere Möglichkeit haben, die Kosten für die Lehrveranstaltungen des Zentrums aufzubringen. Das Zentrum hat früher schon eine Zuwendung vom ÖRK erhalten und wird auch von zehn weiteren Organisationen unterstützt. Die Arbeit ist einem antirassistischen Projekt gewidmet, das über die christlichen Kirchen in England verwirklicht wird. Gestützt auf christliche Vorstellungen von Gerechtigkeit, fördert und gestaltet es gleichberechtigte Partnerschaft auf allen Ebenen. Die Arbeit ist darauf gerichtet, Führungskräfte heranzubilden, die Veränderungen im Bildungswesen, im zwischenkirchlichen Bereich und im Informationswesen bewirken können. Es werden pädagogische Lehrveranstaltungen durchgeführt und ein Erfahrungsaustausch über die Bildung von Partnerschaften in unterschiedlichen christlichen Traditionen ermöglicht; ein Theologisches Zeugnis wird ausgestellt, das den Zugang zu einer höheren Ausbildungsstufe bzw. die Ausbildung für das Gemeindepfarramt eröffnet; ferner finden Rechtsberatungslehrgänge statt sowie Lehrveranstaltungen für Institutionen, die das Bewusstsein für Rassenprobleme schärfen sollen. Außerdem spielt das Zentrum eine wichtige Rolle bei der Gründung der Zeitschrift "Black Theology in Britain Journal" (Zeitschrift für Schwarze Theologie in England) und bei der Herausgabe eines "Book of Sermons by Black Preachers" (Predigtbuch von schwarzen Predigern). Mit der Zuwendung sollen weitere Stipendien an Studierende vergeben werden.

  2. Nationalversammlung gegen Rassismus (NAAR), London, England -- US$ 3.000

    Die NAAR wurde 1993 ins Leben gerufen. Ihre Hauptarbeit ist der Bekämpfung des Rassismus und rassistischer Diskriminierung in England sowie der Förderung der Menschenrechte durch das Europäische Menschenrechtsprogramm gewidmet. Die NAAR engagiert sich auf vielen verschiedenen Gebieten und in einem breiten Spektrum von Problemen, um ein gemeinsames Vorgehen gegen den Rassismus zu unterstützen.

    Der ÖRK hat ebenso wie einige andere britische Organisationen ihre Arbeit schon im vorigen Jahr unterstützt. Die Versammlung koordiniert ein breites Spektrum von Initiativen gegen Rassendiskriminierung und vereint Organisationen schwarzer und ethnischer Minderheitsgemeinschaften in einer Koalition, die Widerstand gegen Rassismus leistet; auf diese Weise soll dieser Bedrohung der Demokratie, der Bürgerrechte und der Menschenrechte gemeinsam begegnet werden. Die NAAR hat zusammen mit anderen Partnern die umfangreichsten antirassistischen Veranstaltungen in England zu einem breiten Spektrum von Fragen organisiert und freie Zusammenschlüsse zu bestimmten Problemen zustande gebracht; so bekämpft beispielsweise die Koalition für Asyl- und Einwandererrechte zur Zeit die derzeitige staatliche Gesetzgebung. Die Organisation koordiniert ferner Aktionen gegen die Splitterbomben-Anschläge, die in Londoner Schwarzen-Gemeinschaften verübt werden.

    Für die nächsten 18 Monate sind folgende Aktivitäten geplant:

    Die Rechte für Asylbewerber und eine Reform der Einwanderungshaft, wobei auch Informationsgespräche über neue Gesetze, Petitionsformulare, Mahnwachen, Lobby-Arbeit im Parlament und Pressekonferenzen vorgesehen sind; Weiterarbeit zur Stephen-Lawrence-Enquête zum Problem des Rassismus in der Polizei und in Haftanstalten; die Arbeit mit Familien, die Opfer rassistischer Gewalt geworden sind, und die Bekanntmachung solcher Fälle in der Öffentlichkeit; Aktionen bei Wahlen zur Verhinderung von Rassismus: durch Kampagnen, die zur Stimmabgabe gegen den Rassismus aufrufen, und durch Aktionen für die "Operation Black Vote", mit denen für eine größtmögliche Wahlbeteiligung der ethnischen Minderheiten geworben werden soll; Koordinierung der Aktionen gegen rassistische und neonazistische Parteien; Aufklärungskampagnen zu "Schulden und Rassismus: das Vermächtnis des Kolonialismus", mit denen durch Vermittlung der Erfahrungen der Schwarzen ein Beitrag zu dem Millenniumsfeiern geleistet werden soll; Information der Unterstützer, Mitglieder und Anhänger, beispielsweise durch verschiedene Zeitschriften; Wecken öffentlichen Interesses für bestimmte Probleme durch Tagungen im Parlamentsgebäude.
  3. Gemeinsamer Wohlfahrtsrat für Einwanderer (JCWI), London, England -- US$ 3.000

    Die Organisation wurde 1967 gegründet. Unterstützt werden die Arbeitsschwerpunkte Einzelfallbetreuung in Einwanderungs-, Staatsangehörigkeits- und Asylfragen sowie Strategiearbeit.

    Der JCWI arbeitet mit einem großen Spektrum von Gruppen und Organisationen zusammen, die sich für Betroffene von Einwanderungs-, Staatsangehörigkeits- und Rassenproblemen einsetzen. Der JCWI bleibt auch weiterhin eine führende unabhängige nationale Organisation, die ihre Kampagnen und ihre Arbeit in den Dienst der Gerechtigkeit stellt und Rassismus in der Einwanderungs-, Staatsangehörigkeits- und Asylgesetzgebung und -politik in Großbritannien bekämpft. Im Zusammenhang mit rassischer Gleichberechtigung, Verbesserung der Beziehungen zwischen den Rassen, Einwanderungs-, Asyl- und Flüchtlingspolitik sowie mit der Politik der Freizügigkeit in Europa und den Rechten von Staatsangehörigen aus Entwicklungsländern hat der Rat bereits Beachtliches geleistet. Er hat zu keinem Zeitpunkt staatliche Gelder angenommen und kann sich daher unabhängig in diesen Schlüsselfragen einmischen. Der JCWI spielt eine maßgebliche Rolle in der Lobby-Arbeit gegen bestimmte Teile des Asylgesetzentwurfes und hat in seiner Öffentlichkeitsarbeit auf mögliche Konsequenzen hingewiesen. 1998 hat der JCWI die Betreuung von 97 neuen Einzelfällen übernommen, bei denen es sich um Menschen aus 47 verschiedenen Staaten handelt.

    Die Zuwendung soll den Ausbau seiner Aktivitäten im politischen Bereich, in der Beratung und in der Einzelfallbetreuung in den Jahren 1999 und 2000 unterstützen. 1999 will der Rat seine Arbeit auf einige wichtige Schwerpunkte im Zusammenhang mit größeren Veränderungen konzentrieren, die durch die Vorlagen für das Einwanderungs- und Asylgesetz eingeleitet worden sind. Auch die Beratungstätigkeit, insbesondere für die wichtigsten Organisationen in Großbritannien, soll verstärkt und der Zugang zu einem größeren Kreis von Gemeinschaften überall im Land erweitert werden.

  4. Antirassistische Initiative e.V., Berlin, Deutschland -- US$ 3.000

    Die Organisation nahm ihre Tätigkeit im Jahre 1989 mit dem "Antirassistischen Telefon" auf. Sie unterstützt Opfer rassistischer Diskriminierung und Gewalt. Im Zusammenwirken mit den Medien wurde Öffentlichkeitsarbeit geleistet, um auf bestimmte Fälle aufmerksam zu machen. Die Gruppe hilft bei der Beauftragung von Rechtsanwälten, betreut die Opfer nach Bedarf vor und nach einer Gerichtsverhandlung, sie bemüht sich um Begegnungen zwischen Opfern und Tätern (Personen oder Institutionen), um zu vermitteln und zu versöhnen.

    Institutioneller Rassismus und die Bildung der öffentlichen Meinung über Probleme wie Abschiebung sind fester Bestandteil ihrer Arbeit. Die Organisation stellt ihre Infrastruktur auch anderen Gruppen zur Verfügung, die sich für Menschenrechte und Jugendarbeit einsetzen. Besuche in Schulen, die der Aufklärung über den Rassismus dienen sollen, und die Entwicklung von Strategien im Kampf gegen den Rassismus gehören zur alltäglichen Arbeit der Initiative.

    Die Zuwendung soll die Aktionen im Zusammenhang mit §§ 92a und 92b des Ausländergesetzes unterstützen. Diese Vorschrift stellt Taxifahrer unter Strafe, die aus dem Grenzgebiet Fahrgäste ohne Visum oder Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland in die Bundesrepublik befördern. Die Gruppe plant die Herausgabe einer Broschüre und will in Zusammenarbeit mit Rechtsanwälten und Beratungsstellen in Berlin Informations- und Diskussionsveranstaltungen zur Rechtsberatung in dieser Frage organisieren. Die Arbeit mit Flüchtlingen und Menschen ohne einen legalen Status soll intensiv fortgesetzt werden.

  5. Romani C.R.I.S.S. -- Roma-Zentrum für soziale Aktionen und Studien, Bukarest, Rumänien -- US$ 5.000

    Das Zentrum hat sich zum Ziel gesetzt, einen weiten Diskussionsrahmen für Probleme rassistischer Diskriminierung zwischen Roma-Gemeinschaften und den staatlichen Behörden am Ort zu schaffen. Das Projekt dient der Ermittlung von diskriminierendem Handeln staatlicher Institutionen und soll Lösungsvorschläge für alle Formen der Diskriminierung und Gewalt wie auch für Auseinandersetzungen zwischen den Gemeinschaften entwickeln.

    Die Organisation wurde 1993 geschaffen. Der ÖRK hat sie in der Vergangenheit bereits zweimal mit einer Zuwendung unterstützt. Sie hat außerdem von zwei Organisationen in Frankreich und von der Europäischen Kommission Unterstützung erhalten. Im Jahre 1996 gab es nur eine geringe Anzahl von Aktivitäten des Romani CRISS-Zentrums; inzwischen ist eine Erweiterung der Bildungsarbeit erforderlich. Dank der Umgestaltung seiner Bildungsarbeit ist für die Organisation jetzt mehr denn je die Rolle des Wächters und Mahners von Bedeutung. Sie ist bestrebt, die Beteiligung von Roma an internationalen Tagungen zwischenstaatlicher Organisationen zu verstärken und auf verschiedene Weise, beispielsweise durch die Schaffung von Erwerbsmöglichkeiten und die Heranbildung von örtlichen Führungskräften, Vertrauen unter den Roma selbst und zu Nicht-Roma aufzubauen. Der Staat tritt Roma-Gemeinschaften mit einer feindseligen Haltung gegenüber.

    Die Zuwendung soll das Zentrum in der Verfolgung seiner Ziele unterstützen, nämlich Gewalt und rassistische Diskriminierung auf örtlicher Ebene und innerhalb der Gemeinschaften zu verhindern und die Erfassung derartiger Vorfälle jeweils auf den neuesten Stand zu bringen; ferner die Kommunikation zwischen staatlichen Institutionen und Roma-Gemeinschaften zu verbessern und kostenlosen Rechtsbeistand zu gewähren. Es wurden verschiedene Aktivitäten angeregt: beispielsweise Zusammenkünfte zur Organisierung der Roma, die Sammlung von Materialen der Massenmedien über Roma und in verschiedenen Fällen kostenloser Rechtsbeistand.

NORDAMERIKA
  1. Internationales Sekretariat der Bewegung 12. Dezember, New York, USA -- US$ 5.000

    Diese Organisation setzt sich aus rassisch unterdrückten Gruppen zusammen und wurde 1989 gegründet. 60 % der Mitglieder des Stabes sind Frauen. Die Organisation hat sich folgende Ziele gesetzt:

    1. Bewusstmachen von Rassismus als Menschenrechtsverletzung durch systematische Mitarbeit und Intervention in den Foren der UNO (Vorbereitungstagungen und Hauptkonferenz: Menschenrechte, Weltgipfel für Soziale Entwicklung, Frauenkonferenz; Lobby-Arbeit für Resolutionen gegen Rassismus, für Reisen des Sonderberichterstatters über Probleme des Rassismus in bestimmte Länder (in der Folge im Fall der USA erfolgreich)) und regelmäßige Tagungen in der Nordost-Region der USA, um die Notwendigkeit klarzumachen, dass unterdrückte Gemeinschaften das Problem des Rassismus nicht nur als Verletzung der bürgerlichen Rechte angehen dürfen, sondern als Menschenrechtsverletzung behandeln müssen.
    2. Beseitigung von Mythenbildungen und
    3. Intensivierung der Beziehungen zwischen Afrikanern in der Diaspora und auf dem Kontinent. Diese beiden Bereiche überschneiden sich. Die Organisation hat die Gelegenheit, die sich aus der Teilnahme an verschiedenen UN-Konferenzen ergab, genutzt, die Kontakte mit afrikanischen Regierungen und nichtstaatlichen Organisationen auszubauen, um herauszufinden, wie Afrikaner in den USA Afrika und die Afrikaner wahrnehmen. Die Teilnahme von Erwachsenen und jugendlichen Mitgliedern der Bewegung 12. Dezember an den Gipfeltreffen der Organisation für Afrikanische Einheit in Kairo, Tunis und Harare diente diesem Ziel. Diese Kontakte schlossen auch Afrikaner aus der Karibik und aus Nord- und Südamerika ein.

    Die Zuwendung soll das Sekretariat dabei unterstützen, seine dreifache Strategie-Arbeit fortzusetzen, die vor allem auf die bevorstehende UN-Weltkonferenz gegen Rassismus gerichtet ist, die in der Gemeinschaft der Schwarzen in den USA und auf dem gesamten amerikanischen Doppelkontinent bekannt gemacht werden soll; die Menschen sollen regelmäßig über den Fortgang des Konferenzprozesses unterrichtet werden und auf Basistreffen soll informiert und um Unterstützung geworben werden. Die Zuwendung soll ferner dafür verwandt werden, fachgerechtes Material über diese Konferenz herauszugeben -- Informationsmaterial, Flugschriften, Informationsblätter, Internetseite, ein kurzes Video zur Verbreitung im ganzen Land; des weiteren zur Fortsetzung der Kampagne zur Mobilisierung der Basis, bei den Mitgliedern der Fraktion der Schwarzen im amerikanischen Kongress darauf zu drängen, ein nationales Vorbereitungstreffen für die USA zu veranstalten; und schließlich zur Mobilisierung und Formierung der Nichtregierungsorganisationen auf Basis- wie auf internationaler Ebene, insbesondere zur Beteiligung der ersten, am systematischsten verfolgten und am stärksten betroffenen Opfer des Rassismus -- der Afrikaner in der Diaspora und auf dem Kontinent. Ein Schlüsselelement bei der Mobilisierung Letzterer wird die Mitwirkung der Kirche sein. In diesem Sinne haben wir mehrere unserer Zusammenkünfte in Kirchen veranstaltet, haben dabei Flugschriften verteilt, informieren die Amtsträger dieser Gemeinden über die Bedeutung der Weltkonferenz gegen Rassismus und suchen das Gespräch mit ihnen.

  2. Zentrum für verfassungsmäßige Rechte (CCR), New York, USA -- US$ 3.000

    Das Zentrum ist eine juristische und bildungspolitische Organisation, die sich dem Schutz und der Weiterentwicklung der in der Verfassung der USA und in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte niedergelegten Rechte widmet. Es wurde von Rechtsanwälten gegründet, die auf Grund ihrer Tätigkeit für die Bürgerrechtsbewegung im Süden davon überzeugt waren, dass es einer privat finanzierten ständigen Einrichtung für die Unterstützung von Basisbewegungen bedarf. Das CCR arbeitet eng mit Gemeinwesenorganisationen, religiösen Einrichtungen (darunter der Nationalrat der Kirchen, die Kommission für Gleichberechtigung der Rassen der Vereinigten Kirche Christi, die Behörde für Weltweiten Dienst der Evangelisch- Methodischen Kirche) sowie Arbeits- und Menschenrechtsorganisationen in den USA und im Ausland zusammen, um die bürgerlichen Rechte und die Menschenrechte als wesentliches Fundament gerechter, friedlicher und ziviler Gesellschaften voranzutreiben.

    Zu diesem Zweck führt das Zentrum Prozesse, leistet Aufklärungsarbeit und organisiert strategische Unterstützung zur Stärkung von Basisbewegungen, bemüht sich um den Schutz der Rechte derjenigen, die am wenigsten Schutz genießen und den geringsten Zugang zu juristischen und anderen Behelfen haben, sorgt für die Heranbildung progressiver Anwälte und Aktivisten in der kommenden Generation und bietet im weiteren Sinne eine institutionelle Basis für progressive Bewegungen. Die Organisation hat sich in diesem Sinne mit den Problemen brutaler Polizeieinsätze befasst. Sie hat mehrere Initiativen durchgeführt, beispielsweise einen Marsch für Gerechtigkeit, der im April stattfand und von mehr als 70 Bürger- und Menschenrechtsorganisationen unterstützt wurde. Der Tod von Amadou Diallo war eines der schockierenden Ereignisse, die Anlass zu diesem Marsch gaben.

    Die Zuwendung soll die Initiative "Polizeiliche Rechenschaftspflicht"unterstützen. Hauptziel ist dabei, die Brutalität und das Fehlverhalten der Polizei gegenüber den Gemeinschaften der Farbigen und der Armen in den USA beim Namen zu nennen und publik zu machen. Das Projekt gliedert sich in vier Teile: (a) - einen nationalen Zufluchtsort und ein Netzwerk für Opfer brutaler polizeilicher Übergriffe und ihre Angehörigen zu schaffen; (b) - ein nationales Symposion zum Thema "Eine gemeinschaftsorientiert und verfassungsmässig handelnde Polizei" zu veranstalten; (c) - regionale Anhörungen über brutale Übergriffe und Fehlverhalten der Polizei durchzuführen; und (d) - kulturelle Veranstaltungen zur Unterstützung der Vereinigung von Opfern und ihren Angehörigen zu organisieren.

  3. Südöstliches Regionalnetz für wirtschaftliche Gerechtigkeit (REJN), Durham, Nordkarolina, USA -- US$ 3.000

    Die Organisation wurde 1989 von gemeinschaftsbezogenen Organisationen marginalisierter, in kontaminierten Gebieten des Südens der USA lebender Arbeiter und anderer Bewohner gegründet, um eine multirassische Bewegung für Gerechtigkeit zu schaffen. Zielsetzung ist die Verteidigung der wirtschaftlichen Sicherheit, sozialen Gerechtigkeit und Lebensqualität der Menschen, die am unteren Ende des Wirtschaftssystems leben müssen. Es wurde ein Netzwerk von 50 Organisationen, zumeist marginalisierter Arbeiter, aufgebaut, die ihre Aktivitäten mit Partnern an der Basis zusammenführen und auf diese Weise landesweite Aufmerksamkeit auf sich lenken und sich an der politischen Debatte beteiligen können. REJN ist es gelungen, langfristige vertrauensvolle Beziehungen über Rassen-, Geschlechter- und Klassengrenzen hinweg aufzubauen, neue Führungskräfte heranzubilden, eine gründliche Analyse der Globalisierung zu erstellen, Frauen mit Führungsaufgaben auszustatten und Kampagnen zu bestimmten Gesetzgebungsvorhaben durchzuführen. Die wirtschaftlichen Grundlagen des Rassismus und der Situation im Süden finden in der Arbeit des Zentrums besondere Beachtung.

    Die Zuwendung soll die Netzwerkarbeit unter den farbigen Basisgruppen -- im Süden der USA, in Mexiko, in der Karibik, in Kanada und in Mittelamerika -- unterstützen. Es sollen Menschen zusammengeführt werden, die ihre Unterschiedlichkeit bejahen, die Vielfalt der Kulturen als bereichernd empfinden, für Heilung eintreten und lebensbejahende Reaktionen auf die Globalisierung suchen. Nach dem Selbstverständnis dieses Netzwerks rassisch Unterdrückter müssen die Wunden, die die Menschen an Leib und Seele, in ihren Herzen, in ihrem Geist und in ihren Beziehungen erlitten haben, geheilt werden; zugleich aber bedarf es auch des Kampfes um die Veränderung rassistischer Institutionen.

  4. Schwarze Arbeiter/innen für Gerechtigkeit (BWFJ), Rocky Mount, Nordkarolina, USA -- US$ 3.000

    Hierbei handelt es sich um eine gemeinschafts- und arbeitsplatzbezogene Mitgliederorganisation afro-amerikanischer Arbeiter/innen im Südosten der Vereinigten Staaten, die im Jahre 1981 gegründet worden ist. Sie organisiert Arbeiter und Arbeiterinnen aller Rassen, Nationalitäten und Glaubensbekenntnisse. Die BWFJ setzt sich für institutionelle Veränderungen, für eine Verbesserung der Lebensqualität der arbeitenden Bevölkerung sowie für Gerechtigkeit und Fairness am Arbeitsplatz und in der Gemeinschaft ein. Einige ihrer Aktivitäten sind darauf gerichtet, eine schlagkräftige Bewegung zu schaffen, Kampagnen durchzuführen und landesweit und international auf die Probleme von Unterdrückung, Rassismus und Sexismus im Süden aufmerksam zu machen.

    Die Zuwendung soll der Organisation helfen, ihre Arbeit für den Aufbau einer organisatorischen Infrastruktur und die Durchsetzung bestimmter Ziele fortzusetzen und weiterzuentwickeln. Dazu gehören: die Arbeiter/innen im Süden über die Probleme der Globalisierung mit ihren nationalen und internationalen Auswirkungen aufzuklären; zusammen mit anderen Organisationen Schulungen über die Globalisierung durchzuführen; die Koalition der Arbeiter/innen, Arbeiterführer und Gemeinschaften im Süden aufzubauen und zu organisieren; die Ergebnisse der laufenden Mittelbeschaffung zu verbessern und zusätzliche Vollzeitstellen für die Organisation, die Mittelbeschaffung und die Verwaltung einzurichten.

FRAUEN ALS OPFER DES RASSISMUS
EUROPA
  1. Afro-deutsche/schwarze Frauen (ADEFRA), München, Deutschland -- US$ 3.000

    Die Organisation wurde von schwarzen Frauen gegründet, die zumeist in der Bundesrepublik Deutschland oder in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik geboren oder aufgewachsen sind. Ihr Leben ist im wesentlichen davon bestimmt, dass sie Schwarze und Frauen sind und in einer weißen Umgebung leben, ohne eine schwarze Gemeinschaft im Hintergrund zu haben. Die Organisation wurde 1985 gegründet, um es afro-deutschen schwarzen Frauen zu ermöglichen, sich grundlegend damit auseinanderzusetzen, was es bedeutet, als schwarze Frauen in einer weißen deutschen Gesellschaft zu leben. Sie bemüht sich, gegen Vorurteile, Diskriminierung, Rassismus und Sexismus anzukämpfen; sich mit schwarzer Geschichte und Kultur zu beschäftigen; sich für einen schwarzen feministischen Kampf stark zu machen; die gemeinschaftliche Position schwarzer Frauen in Fragen, die ihre Lebensqualität betreffen, festzulegen und klarzustellen; das Führungspotential schwarzer Frauen zu entwickeln, indem sie ermutigt und befähigt werden, in den Öffentlichen Dienst zu gelangen; unser Selbstbewusstsein als Schwarze und unsere Identität als Schwarze in einer weißen deutschen Gesellschaft zu wecken und zu stärken.

    Die Zuwendung soll die Herausgabe eines praktischen Arbeitsbuches in deutscher, englischer und türkischer Sprache mit Beiträgen aus der Perspektive der Schwarzen unterstützen, das in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen eingesetzt werden soll. Das Buch enthält Anregungen und Starthilfen für die Arbeit mit jungen schwarzen Menschen und neue Ansätze zur Selbstbefähigung schwarzer Gemeinschaften in Deutschland. Es soll dazu dienen, Aufmerksamkeit in der Bevölkerung zu wecken und Denkanstöße in diesem Bereich zu geben. Darin werden auch die Probleme des verinnerlichten Rassismus und der Unterdrückung schwarzer Frauen, Männer und Kinder behandelt. Wesentliche Elemente dieser Arbeit sind auch die Bewusstseinsbildung im Blick auf die Kraft der Gemeinschaft und des Einzelnen, das Potential für Gewalt sowie Rassenbewusstsein und ethnische Sensibilität. Für die Verbreitung des Buches soll der Vertrieb über das Internet, durch CD-Roms und durch Ausstellungen auf Buchmessen genutzt werden.

LATEINAMERIKA
  1. Koordinierungsrat der Frauen der ECUARUNARI, Quito, Ecuador -- US$ 20.000

    Diese Organisation wurde (unter anderem Namen) im Jahre 1994 gegründet und hat Veranstaltungen, Workshops und Seminare unterstützt, die ein klares Bild von den Bedürfnissen vor Ort verschafften und es erlaubten, einen partizipatorischen Aktionsplan aufzustellen. 1995 nahm die Schule für die Ausbildung weiblicher Führungskräfte mit 30 Teilnehmerinnen aus dem ganzen Land ihren Lehrbetrieb auf. Die Organisation fördert Seminare über das Verhältnis von Männern und Frauen und über politische Entscheidungsprozesse und befähigt Frauen zur Beteiligung an der Produktion und Vermarktung landwirtschaftlicher und kunstgewerblicher Erzeugnisse. Ferner fördert sie Kulturveranstaltungen und Messen für Kunst, Weisheit, Identität und Kultur der Urvölker.

    Die Zuwendung soll das Projekt mit dem Namen "Zentrum für Kunst, Weisheit und Kultur der Ureinwohnerinnen" fördern, das sich das Ziel gesetzt hat, die kulturelle Identität und die Gerechtigkeit in den Beziehungen zwischen den Kulturen und Geschlechtern zu stärken und das Kunsthandwerk der Frauen zu unterstützen. Das geschieht durch die Einrichtung von Werkstätten und Ausbildungsmöglichkeiten, die Verbreitung von Informationen über das Zentrum und die Veranstaltung von Ausstellungen und Kunstfestivals.

URVÖLKER
AFRIKA
  1. Organisation der afrikanischen Urvölker und Minderheitsvölker, Kigali, Ruanda -- US$ 5.000

    Diese Organisation wurde 1996 gegründet, um die soziale Integration zu unterstützen und die Rechte der Batwa-Gemeinschaft zu verteidigen. Sie bemüht sich um die Zuweisung von Waldgebieten für die Batwa und führt eine Öffentlichkeitskampagne für die Rechte der marginalisierten Urvölker durch. Sie sucht Kontakte zu den örtlichen Behörden, um den Batwa-Gemeinschaften, die ihr angestammtes Land verlassen mussten, Grund und Boden sowie Waldgebiete zu verschaffen.

    Mit der Zuwendung sollen die Bemühungen um die soziale Integration der Batwa unterstützt werden. Damit die Integration gelingen kann, müssen die Batwa mit landwirtschaftlichem Gerät und mit Ausrüstungsgütern versorgt werden, beispielsweise mit Hacken, Buschmessern, Schubkarren etc. sowie mit Saatgut und Vieh. Die Zuwendung des ÖRK soll ihnen helfen, Ausrüstungsgegenstände und Vieh zu beschaffen. Da 90 % der Bevölkerung Bauern sind, dürfte es keine Diskriminierung mehr geben, wenn die Batwa-Gemeinschaften erst einmal die landwirtschaftliche Produktion aufgenommen haben.

ASIEN
  1. Dalit-Entwicklungsgesellschaft, Kadampanad, Indien -- US$ 10.000

    Die Gesellschaft wurde 1994 gegründet und sollte die Dalits, die wegen ihrer Hautfarbe besonderer Diskriminierung ausgesetzt sind, unterstützen, zu einem selbstbestimmten Leben zu gelangen. Das derzeitige Programm wird von keiner anderen Organisation unterstützt. Hauptziel der Gesellschaft ist die Analyse der Situation und der Probleme der Dalits im Gebiet von Kadampamad, sie darüber aufzuklären, wo die Wurzeln ihrer Ausbeutung zu suchen sind, und unter ihnen die Bereitschaft zu wecken, sich zusammenzuschließen und gemeinsam zu handeln.

    Die Zuwendung soll es der Organisation ermöglichen, die Dalits und insbesondere die Frauen dafür zu gewinnen, sich zusammenzuschließen und selbst Lösungen für die Überwindung ihrer Probleme zu suchen; Führungskräfte unter den Frauen heranzubilden; die Bildung von Frauengruppen zu ermöglichen; Ausbildungsprogramme für die Entwicklung besonderer Fähigkeiten und Fertigkeiten durchzuführen sowie die Persönlichkeitsentwicklung und die schulische Bildung der Dalit-Studenten/innen zu verbessern.

  2. Bund der Cordillera-Völker (CPA), Bagio City, Philippinen -- US$ 5.000

    Der Bund der Cordillera-Völker (CPA) ist eine regionale Organisation von Ureinwohner-Gemeinschaften. Die Mehrheit seiner Mitglieder gehört zum Volk der Igorot. Der Bund wurde im Jahre 1984 mit der klar umrissenen Zielsetzung gegründet, die Probleme und Rechte der Urvölker, die von Ethnozid, Landraub, Bergbau, Bau von Staudämmen und von Zerstörung ihrer heiligen Stätten bedroht sind, zu einem Problem der Gesamtgesellschaft zu machen. In den letzten fünf Jahren weckten die Aktionen des Bundes dank einer kontinuierlichen Darstellung und Information in den Medien wachsendes öffentliches Interesse für die Probleme der Urvölker und führten zu stärkerer Beteiligung der Basis an der Förderung, Anerkennung und Verteidigung der Rechte der Urvölker.

    Die Zuwendung soll das Projekt "Aufklärungskampagne des Bundes für die Rechte der Urvölker" unterstützen und die Ausarbeitung leichtverständlicher Materialien über den Inhalt und die Kritik an dem Gesetz über die Rechte der Urvölker ermöglichen. Diese Materialien sollen eingesetzt werden, um Führungskräfte aus den Urvölkern zu qualifizieren und sie an der Verteidigung der Rechte der Urvölker zu beteiligen.

LATEINAMERIKA
  1. Protestantische missionarische Arbeitsgruppe (GTME), Cuiabá, Brasilien -- US$ 8.000

    Die Organisation entstand 1979 in São Paulo aus der Notwendigkeit heraus, die Unterstützung der Urvölker und das Eintreten für ihre Rechte auf einen festen Grund zu stellen. Von Anfang an war sie bestrebt, Konzeptionen und Praxis von Mission und Evangelisation zu überdenken. Wegen ihres speziellen Engagements siedelte sie im Jahre 1988 nach Cuiabá über, das näher an den Territorien der Urvölker gelegen ist. Im Einklang mit den Zielen der Arbeitsgruppe wurde der Kampf der Urvölker, beispielsweise für die Einfriedung ihres Landes, unterstützt, wurde die Arbeit im Gesundheits- und Bildungswesen gefördert und wurde die Regierung nachdrücklich aufgefordert, die Rechte der Urvölker zu achten. Ihre Partnerkirchen sind die Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien, die Methodistische, die Bischöfliche, die Anglikanische, die Unabhängige Presbyterianische und die Vereinigte Presbyterianische Kirche. Die Dienststellen der jeweiligen Kirchen für die Urvölker arbeiten eng mit der GTME zusammen.

    Die Zuwendung soll das Projekt "Ein Heim auf der Durchreise" unterstützen. Es handelt sich dabei um ein von der GTME betriebenes Haus, das Ureinwohnern, die nach Cuiabá kommen, um die Verfahren zur Sicherung ihrer Rechte zu verfolgen, als Unterkunft und als Rechtsberatungsstelle dient. Es ist eine wichtige Einrichtung zur Unterstützung der Ureinwohner, die keinerlei finanzielle Unterstützung erhalten und unter einer ziemlich feindseligen Umwelt in den urbanen Gebieten zu leiden haben. Der Staat gewährt in solchen Fällen keinerlei Unterstützung oder Hilfe.

  2. Vereinigung von Ureinwohner- und Landarbeiter-Gemeinschaften (UNIGOBIGI), Otavalo, Ecuador -- US$ 5.000

    Die Organisation arbeitet mit den Gemeinschaften der Urbevölkerung bei der Heranbildung von Pfarrern/innen und Ureinwohnern/innen für Führungspositionen, in Gemeinwesen-Entwicklungsprojekten zur Schaffung von Erwerbsmöglichkeiten (Alpakas) sowie bei der Beratung und Begleitung in Fragen der Entwicklung, des Gesundheitswesens und der traditionellen Medizin, etwa bei der Ausbildung von Gesundheitshelfern/innen, zusammen.

    Die Zuwendung soll die Organisation dabei unterstützen, Ureinwohnern zu helfen, ihre Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln ("know how") sowie das sie umgebende wirtschaftliche Potential an Naturschätzen zu nutzen. Weitere Ziele des Projektes sind: die Förderung ganzheitlicher Bildung für Kinder und Jugendliche, die Förderung der theologischen Bildungsarbeit einschließlich der gesellschaftlichen Analyse, um die Kirchen für die alltäglichen Probleme der Urbevölkerung zu sensibilisieren, den drängenden Notständen in der Gesundheitsfürsorge zu begegnen, den Menschen Hilfestellung zu geben, damit sie durch die Entdeckung ihres Selbstwertes zu einem selbstbestimmten Leben finden können, und Veranstaltungen zu organisieren, die die Evangelisation in den Gemeinschaften fördern.

  3. Autonome multi-ethnische Regionen, Chiapas, Mexiko -- US$ 5.000

    Die Organisation wurde 1994 gegründet. Seitdem hat sie der Urbevölkerung gehörendes Land in der Provinz Chiapas sowie die ehemalige Zentrale des Nationalinstituts der Urvölker in San Cristobal de las Casas zurückgewonnen. Sie hat ein Zentrum für Entwicklung und Qualifizierung für Ureinwohner-Gemeinschaften ins Leben gerufen und zusammen mit anderen Organisationen der Urvölker Zusammenkünfte gefördert, die die Planung eines gemeinsamen Vorgehens gegen rassistische Diskriminierung, Unterdrückung, Einschüchterung und Verfolgung der Führungskräfte der Urbevölkerung ermöglichen sollen.

    Die Zuwendung soll Workshops in vielen Gemeinschaften der Urvölker unterstützen, die dazu bestimmt sind, diese Gemeinschaften zu befähigen, Aktionen zu planen, mit denen sie ihre jeweiligen Probleme selbst anpacken können.

  4. AMIPASTOR, Ayacucho, Peru -- US$ 5.000

    Die Organisation wurde 1992 gegründet und ist seitdem unablässig für Gerechtigkeit und Frieden, für die Wiederherstellung und Förderung der Achtung der Identität der Urbevölkerung der Ketschua, des Rechtes der freien Meinungsäußerung und für die Einheit und Zusammenarbeit der Urbevölkerung der Ketschua mit der übrigen Bevölkerung eingetreten. Die Organisation gehört zu einer römisch-katholischen Gemeinde -- Lluman --, die acht Gemeinschaften der Urbevölkerung und drei Nachbarbezirke umfasst, und hat 14.000 Einwohner, von denen 95 % Ureinwohner sind.

    Die Zuwendung soll sie dabei unterstützen, Qualifizierungsworkshops für die Beteiligung an örtlichen Bürgerinitiativen, für kulturelle Identität und kollektive Rechte sowie für Solidaritätsaktionen zur Verteidigung der Menschenrechte durchzuführen, ökumenische Begegnungen mit unterschiedlichen religiösen Gemeinschaften zu fördern, die Vollversammlung der Organisation einzuberufen und vor Gericht die zivilrechtliche Anerkennung zu erstreiten.

  5. Bund der Völker der Amazonas-Region von Peru (CONAP), Lima, Peru -- US$ 11.000

    Die Organisation wurde 1987 gegründet, um sich für die Land- und Wasserrechte der Urvölker einzusetzen und Begegnungen für den Meinungsaustausch und für die Erarbeitung von Strategien innerhalb der Gemeinschaften zu fördern. Im Kampf um ihre Landrechte wurde unter anderem erreicht, dass die Erdölförderung der Shell-Mobil in drei Territorien der Urvölker eingestellt wurde. Ferner wurde das Territorium von 9.000 Einwohnern zurückgewonnen. Erfolgreich war auch die Verteidigung von 20Seen, aus denen verschiedene Gemeinschaften von Urvölkern mit Fischfang und ähnlichen Aktivitäten ihren Lebensunterhalt bestreiten.

    Die Zuwendung soll das Projekt "Gesetz der Urbevölkerung von Peru" unterstützen, mit dem die führenden Persönlichkeiten der Ureinwohner-Gemeinschaften (200) zur Diskussion über den Gesetzesentwurf über die Rechte der Urvölker angeregt werden sollen; dieses Gesetz soll den Übergriffen gegen die Gemeinschaften der Urvölker Einhalt gebieten und die Präsenz transnationaler Konzerne in den Territorien der Urvölker festen Regeln unterwerfen. Das Gesetz wird den Gemeinschaften der Urvölker in den Anden und in der Amazonasregion, und damit 5 Millionen Ureinwohnern, zugute kommen.

NORDAMERIKA
  1. Komitee "500 Jahre Würde und Widerstand", Cleveland, USA -- US$ 5.000

    Das Komitee wurde 1991 gebildet, um die Öffentlichkeit auf den Rassismus aufmerksam zu machen. Es ist ein Zusammenschluss von Ureinwohnern und anderen, die sich dafür einsetzen, die Hoheitsrechte, die Menschenrechte und das kulturelle Erbe der Urvölker zu schützen und zu stärken. Sie haben sich zur Aufgabe gemacht, rassistisches Gedankengut anzuprangern (Häuptling Wahoo und der Name "Indianer" des Baseball-Teams von Cleveland). Das Komitee hat für den Gebrauch in Schulen, Kirchen und Gemeinschaften, die mit dem Kampf der Urvölker solidarisch sind, zu diesem Thema Lehrmaterial erarbeitet. Ferner wird ein vierteljährlich erscheinendes Informationsblatt herausgegeben. Es wurden die Möglichkeiten für die Einrichtung einer alternativen Schule sondiert, in denen Kinder von Ureinwohnern nach besonderen Lehrplänen in der staatlichen Schule in Cleveland unterrichtet werden könnten.

    Die Zuwendung soll der Organisation bei ihrer Kampagne gegen rassistische Propaganda helfen, die gegen die Urvölker dieser Hemisphäre gerichtet sind und insbesondere im Sport und in den Medien zum Ausdruck kommen. Das Komitee wird diese Kampagne innerhalb des Bundesstaates unterstützen und bei den Schulen darauf drängen, den Namen ihrer Mannschaften und ihrer Maskottchen zu ändern und dabei auf Anleihen aus der Kultur der Urvölker zu verzichten. Diese Kampagne ist bereits angelaufen. Um den erforderlichen Aufwand zu decken, sollen die Mittel dafür verwandt werden, ein von der Volksschule zur Verfügung gestelltes Büro auszustatten.



Pressemitteilung
Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung (JPC)

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