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10. Dezember 1999

ÖRK-SONDERFONDS ZUR BEKÄMPFUNG DES RASSISMUS
21 PROJEKTE ERHALTEN ZUWENDUNGEN


Anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte, der am Freitag, dem 10. Dezember, begangen wird, hat der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) seine jährliche Liste von Zuwendungen aus dem ÖRK-Sonderfonds zur Bekämpfung des Rassismus bekannt gegeben. Einundzwanzig Gruppen erhalten insgesamt US$ 128 000 für ihre Arbeit unter Opfern des Rassismus, für Aufklärungsprogramme und für Selbsthilfe-Initiativen. Die Zuwendungen werden in drei Kategorien vergeben: Allgemeine Antirassismus-Arbeit, Frauen als Opfer des Rassismus, Urvölker.

Der Sonderfonds wurde 1970 eingerichtet und hat seither in der ganzen Welt Zuwendungen in einer Gesamthöhe von US$ 12 Millionen vergeben. Seine Mittel werden von ÖRK-Mitgliedskirchen sowie Einzelpersonen in vielen Ländern aufgebracht.

Zuwendungen 1999

ANTIRASSISMUS-ARBEIT

KARIBIK
Begegnungszentrum für Reflexion und Solidarität (ONE RESPE) Santiago, Dominikanische Republik, US$ 15.000
Für Untersuchungen über die Entstehung von Vorurteilen bei Kindern in armen, haitianischen Schwarzen-Gemeinschaften.
EUROPA
Zentrum für christliche Partnerschaft von Schwarzen und Weißen, Birmingham, Großbritannien, US$ 3.000
Für Stipendien zur Förderung der Ausbildung von Führungskräften, die Veränderungen im Bildungswesen, in der ökumenischen Arbeit und im Informationsaustausch bewirken können.

Nationalversammlung gegen Rassismus, London, Großbritannien, US$ 3.000
Für die Fortsetzung der Kampagnen, insbesondere der Aufklärungsarbeit zu "Schulden und Rassismus: Das Vermächtnis des Kolonialismus" als Beitrag der Erfahrung der Schwarzen zu den Millenniumsfeiern.

Gemeinsamer Wohlfahrtsrat für Einwanderer, London, Großbritannien, US$ 3.000
Für die Arbeit im politischen Bereich, in der Beratung und in der Einzelbetreuung zur Unterstützung derer, die vom Einwanderungs- und Asylgesetz betroffen sind.

Antirassistische Initiative e.V., Berlin, Deutschland, US$ 3.000
Für Informationsarbeit im Zusammenhang mit §§ 92a und 92b des Ausländergesetzes, das Taxifahrer unter Strafe stellt, die aus dem Grenzgebiet Fahrgäste ohne Visum nach Deutschland bringen.

Romani C.R.I.S.S. -- Roma-Zentrum für soziale Aktionen und Studien, Bukarest, Rumänien, US$ 5.000
Für die Aktualisierung und Veröffentlichung des gesammelten Informationsmaterials über Gewalt gegen und Diskriminierung von Roma-Gemeinschaften sowie für eine Fortführung der Rechtshilfe für die Opfer der Diskriminierung.

NORDAMERIKA
Internationales Sekretariat der Bewegung 12. Dezember, New York, USA, US$ 5.000
Für die Vorbereitungen, die diese Koalition von Gruppen rassistisch Unterdrückter in den USA im Blick auf die Beteiligung an der UN-Konferenz gegen Rassismus im Jahr 2001 trifft.

Zentrum für verfassungsmäßige Rechte, New York, USA, US$ 3.000
Für die Initiative "Polizeiliche Rechenschaftspflicht", insbesondere für die Untersuchung von polizeilicher Brutalität gegenüber Farbigen. Das Zentrum wurde von Rechtsanwälten gegründet; zur Stärkung von Basisbewegungen führt es Prozesse und leistet Aufklärungsarbeit.

Südöstliches Regionalnetz für wirtschaftliche Gerechtigkeit) (REJN), Durham, Nordkarolina, USA, US$ 3.000
Für die Fortsetzung der Arbeit unter Farbigen im Süden der USA wie auch in Mexiko, der Karibik, Kanada und Mittelamerika; Schwerpunkt ist die Reaktion auf die Globalisierung.

Schwarze Arbeiter/innen für Gerechtigkeit (BWFJ), Rocky Mount, Nordkarolina, USAUS$ 3.000
Zur Unterstützung des BWFJ in seinem Kampf um eine Verbesserung der Lebensqualität der Arbeiter/innen sowie um Gerechtigkeit und faire Behandlung am Arbeitsplatz und in der Gemeinschaft.

FRAUEN ALS OPFER DES RASSISMUS
EUROPA
Afro-deutsche/schwarze Frauen (ADEFRA), München, Deutschland, US$ 3.000
Für die Herausgabe eines praktischen Arbeitsbuchs in deutscher, englischer und türkischer Sprache, das in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen eingesetzt werden und der Bewusstseinsbildung und Selbstbefähigung junger Schwarzer dienen soll.
LATEINAMERIKA
Frauenkoordinierung und Frauenrat der ECUANARI, Quito, Ecuador, US$ 20.000
Für die seit 1995 bestehende Schule für die Ausbildung weiblicher Führungskräfte und speziell für das Projekt "Zentrum für Kunst, Weisheit und Kultur der Ureinwohnerinnen".
URVÖLKER
AFRIKA
Organisation der afrikanischen Urvölker und Minderheitsvölker, Kigali, Ruanda, US$ 5.000
Für Projekte zur sozialen Integration der Batwa-Gemeinschaft, speziell für deren dauerhafte Ansiedlung als Bauern.
ASIEN
Dalit-Entwicklungsgesellschaft, Kadampanad, Indien, US$ 10.000
Zur Unterstützung der Bemühungen um die Heranbildung von weiblichen Führungskräften und die Fortsetzung der Arbeit unter Dalit-Hochschulstudenten/innen.

Bund der Cordillera-Völker, (CAP), Bagio City, Philippinen, US$ 5.000
Für das CPA-Projekt "Aufklärungskampagne des Bundes für die Rechte der Urvölker" und besonders für die Herstellung von leichtverständlichen Materialien zur Information über das Gesetz über die Rechte der Urvölker.

LATEINAMERIKA
Evangelische missionarische Arbeitsgruppe (GTME), Cuiabá, Brasilien, US$ 8.000
Zur Unterstützung des von der Gruppe betriebenen Hauses, das nach Cuiabá reisenden Ureinwohnern/innen als Unterkunft und als Rechtsberatungsstelle dient.

Vereinigung von Ureinwohner- und Landarbeiter-Gemeinschaften (UNIGOBIGI), Otavalo, Ecuador, US$ 5.000
Für die Heranbildung von Pfarrern/innen und Ureinwohnern/innen für Führungspositionen, für den Ausbau der Informationsarbeit unter Jugendlichen sowie für die Förderung einer theologischen Ausbildung, die auf die Bedürfnisse der Urvölker eingeht.

Autonome multiethnische Regionen, Chiapas, Mexiko, US$ 5.000
Zur Unterstützung von Workshops dieser Organisation, die sich um die Selbstbefähigung der Bevölkerung von Chiapas bemüht, die Einschüchterungsaktionen und Verfolgung ausgesetzt ist.

AMIPASTOR, Ayacucho, Peru, US$ 5.000
Für Qualifizierungsworkshops im Blick auf kulturelle Identität, kollektive Rechte und Verteidigung der Menschenrechte sowie zur Förderung ökumenischer Begegnungen unter den Ketschua sprechenden Ureinwohnern/innen.

Bund der Völker in der Amazonas-Region von Peru, (CONAP), Lima, Peru, US$ 11.000
Für eine Reihe von Tagungen führender Persönlichkeiten aus 200 Ureinwohner-Gemeinschaften über das "Gesetz der Urbevölkerung von Peru", mit dem den Übergriffen gegen die Urvölker Einhalt geboten und die Präsenz transnationaler Konzerne auf dem Grund und Boden der Urvölker geregelt werden soll.

NORDAMERIKA
Komitee "500 Jahre Würde und Widerstand", Cleveland, USA, US$ 5.000
Zur Unterstützung der Kampagne des Komitees gegen rassistische Propaganda; das Komitee ist ein Zusammenschluss von Ureinwohnern/innen und anderen, die sich für die Hoheitsrechte und die Menschenrechte der Urvölker einsetzen.


Weitere Informationen erhalten Sie von Karin Achtelstetter, ÖRK-Medienbeauftragte
Tel. (Büro): (+41 22) 791 6153
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Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 337 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.