Ausgabe Nr. 2: Dezember 2003

Liebe Freundinnen und Freunde,

Friede sei mit euch! Ich grüße Sie aus Genf!

Wir freuen uns, dass wir Ihnen den Ökumenischen Brief über Evangelisation in dieser heiligen Adventszeit zusenden können, in der wir uns auf das Weihnachtsfest vorbereiten und Gott Dank sagen „für seine unaussprechliche Gabe“ (2 Kor 9,15) – in dieser Zeit, in der Gott uns in ganz besonderer Weise seinen Segen zuteil werden lässt.

In dem vorliegenden Brief haben wir einen „Aufruf zum gemeinsamen Zeugnis in Osteuropa“ abgedruckt, den die Teilnehmenden an einem Missionsseminar zum Thema „Verkündigung des Evangeliums in Osteuropa“ veröffentlicht haben. Dieses Seminar war vom 9.-18. Oktober 2003 gemeinsam vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) im Europäischen Zentrum für Kommunikation und Kultur in Warschau, Polen, organisiert worden.

Wir freuen uns auch, unseren Leserinnen und Lesern ein Projekt mit dem Namen „Der Brunnen“ vorstellen zu können. Dabei handelt es sich um das Asiatische Informations- und Beratungszentrum, das von der Kirche von Schottland geleitet wird und sich an die asiatischen Gemeinschaften in Glasgow wendet, um ihnen mit Informationen und Beratung in einer freundlichen und geschützten Atmosphäre zur Seite zu stehen. Dieses Projekt ist ein wunderbares Beispiel für das, was wir ganzheitliche Evangelisation nennen!

Des Weiteren stellen wir Ihnen einen Artikel vor, den ich selbst geschrieben habe und der im Herbst 2003 in „Insights“ – der Fakultätszeitung des Austin Presbyterian Theological Seminary – veröffentlicht worden ist. In diesem Artikel habe ich mich mit einer Frage beschäftigt, die meines Erachtens die größte Herausforderung für die Evangelisation in der heutigen Welt darstellt.

Möge das Jesuskind, das die größte Quelle der Inspiration in unserer Missionsarbeit darstellt, uns in dieser besonderen Zeit des Jahres und im kommenden Jahr weiter segnen!

Mit evangelistischen Grüßen

Carlos Emilio Ham (Pfr. Dr.)
ÖRK-Referent für Evangelisation


Ausgabe Nr. 2: Dezember 2003

Aufruf zum gemeinsamen Zeugnis in Osteuropa
„Ich ermahne euch aber, liebe Brüder und Schwestern, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle mit einer Stimme redet und lasst keine Spaltungen unter euch sein, sondern haltet aneinander fest in einem Sinn und in einer Meinung.“(1 Kor 1,10).

An die Christen/innen und Kirchen in Osteuropa,


Teilnehmer an einem achttägigen „Missionsseminar: Verkündigung des Evangeliums in Osteuropa“ teilgenommen, das vom Ökumenischen Rat der Kirchen und der Konferenz Europäischer Kirchen organisiert worden war

wir, 25 Vertreter/innen der altorientalischen, anglikanischen, baptistischen, evangelikalen, lutherischen, orthodoxen, reformierten und römisch-katholischen Traditionen haben an einem achttägigen „Missionsseminar: Verkündigung des Evangeliums in Osteuropa“ teilgenommen, das vom Ökumenischen Rat der Kirchen und der Konferenz Europäischer Kirchen organisiert worden war. Es war eine Zeit des Lernens, in der wir christliche Gemeinschaft erfahren haben und die uns Mut gemacht hat; eine Zeit, in der wir um die Einsicht gerungen haben, wie wir dem missionarischen Wesen der Kirche durch unser gemeinsames Zeugnis in unseren Heimatländern besser Ausdruck verleihen können.

In dieser Zeit der Begegnung und des gemeinsamen Lernens haben wir Erfahrungen ausgetauscht und einander zugehört; so haben wir uns gegenseitig kennen gelernt und haben ein besseres Verständnis von dem Umfeld gewonnen, in dem wir unsere Sendung erfüllen. Wir haben uns mit der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Lage in Osteuropa auseinander gesetzt und haben neu erkannt, dass all unsere Länder sich in einer Übergangsphase befinden, die den Kirchen neue Möglichkeiten des Dienens eröffnet. Die neue Freiheit, die die Kirchen seit dem Ende der kommunistischen Ära genießen, hat die Stärke, die ihnen aus ihrer Einheit angesichts der Unterdrückung durch eine atheistische Ideologie zugewachsen ist, geschwächt. Wir rufen unsere Kirchen auf, die Völker in Osteuropa in ihrem Ringen um Versöhnung und Demokratie zu unterstützen.

Unsere Gruppe hat erkannt, dass wir Konkurrenzdenken vermeiden und Wege finden müssen, wie wir unsere Kirchen zu engerer Zusammenarbeit, insbesondere in der Mission und beim gemeinsamen Zeugnis, ermutigen können. Hier müssen wir uns um ein besseres Verständnis füreinander bemühen, selbst wenn unsere verschiedenen Traditionen Spannungen zwischen uns entstehen lassen. Und wir müssen überall dort, wo es möglich ist, ehrliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit zeigen. Wir können dies durch tätige Nächstenliebe tun, denn wir lieben alle denselben Christus; wir können auch den Weg des Lebens gemeinsam gehen und unablässig nach der Wahrheit suchen; oder wir können einfach versuchen, anderen ein Beispiel für ein heiliges Leben zu sein, indem wir Seite an Seite mitten in der Welt leben. Im Verlauf unserer Begegnung kam es bisweilen zu Spannungen, wenn wir erkannten, dass unsere verschiedenen Glaubenstraditionen in den einzelnen Ländern mit schwierigen und jeweils unterschiedlichen Situationen konfrontiert sind. Wir haben jedoch auch verstanden, dass wir in den postkommunistischen Ländern viele Probleme und Gelegenheiten gemeinsam haben.

Als Glieder unserer Kirchen wollen wir uns gegenseitig daran erinnern, dass wir den Missionsbefehl unseres Herrn Jesus Christus „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“ (Mt 28,19) erfüllen müssen. Dieser Missionsbefehl gilt allen Christen/innen und Kirchen, und wir verstehen, dass er uns hineingenommen hat in Gottes Mission, damit wir in Liebe die gute Nachricht verkünden, mit anderen teilen und bezeugen, dass Jesus Christus durch die Kirche allen Menschen, einschließlich Nicht-Christen und kirchenfernen Christen, Erlösung zuteil werden lässt. Ziel dieser Mission ist es, die Menschheit von innen her zu verwandeln (metanoia) und zu erneuern. Doch diese ganzheitliche Mission der Verkündigung der guten Nachricht (kerygma), des Miteinanderteilens der guten Nachricht im Gottesdienst (leitourgia), des Zeugnisses von unserem Glauben (martyria) und des Dienstes (diakonia) muss immer in einem Geist der Heiligkeit erfolgen. Wir haben in diesem Zusammenhang betont, wie wichtig es ist, die religiöse Freiheit des anderen anzuerkennen. Gott wirkt durch seine Kirche und in seiner Kirche, er heilt und versöhnt die Welt durch den Heiligen Geist. Leidende Gemeinschaften bedürfen der Heilung und Versöhnung, um Zeichen des Gottesreiches zu sein.

Der Atheismus der früheren kommunistischen Regimes ist zwar vorbei, aber in der liberalen und säkularisierten Welt hat sich ein neuer Agnostizismus ausgebreitet, der unseren Kirchen wenig Zeit zur Konsolidierung gegeben hat. Daher sollten wir unsere Anstrengungen vereinen. Das ist insbesondere in Anbetracht der Unterschiede im Selbstverständnis unserer Kirchen nicht leicht. Dennoch haben wir bereits die Erfahrung gemacht, dass gemeinsames Zeugnis möglich ist. In dieser Situation ist es erforderlich, dass wir die gute Nachricht von Gottes Liebe ehrlich und aufrichtig verkünden. Eines unserer Probleme liegt jedoch darin, dass unser getrenntes Zeugnis die Glaubwürdigkeit der Kirchen beeinträchtigt, die Menschen in unseren Ländern verwirrt und genau das Gegenteil dessen verkündet, was wir eigentlich verkünden wollen.

Da die Religionsfreiheit in unseren Augen ein Menschenrecht ist, sind wir uns bewusst, dass eine der großen Herausforderungen des gemeinsamen Zeugnisses darin liegt, der Gefahr des Proselytismus zu begegnen. Proselytismus steht im Widerspruch zum christlichen Zeugnis, er achtet den anderen nicht, sondern bringt Spannungen und Spaltung. Wir glauben, dass wir ein Gleichgewicht zwischen dem Missionsbefehl (Mt 28,18-20) und der Goldenen Regel (Mt 7,12) wahren müssen. Unsere brennende Leidenschaft sendet uns aus, das Evangelium zu verkünden, wir gehen in Demut und Liebe in die Welt und begegnen jedem einzelnen Menschen und allen Kirchen vor Ort mit Achtung und Verständnis. Wir sollten nie versuchen, Christen, die bereits einer Kirche angehören, in einer Weise zum Konfessionswechsel zu ermutigen, die im Widerspruch zum Geist christlicher Liebe steht, die Freiheit des Menschen verletzt und das Vertrauen in das christliche Zeugnis der Kirche schmälert. Immer wenn wir mit der schmerzlichen Realität unserer Spaltung konfrontiert werden, sollten wir in Dialog miteinander treten, um in christlicher Liebe nach Wegen der Zusammenarbeit zu suchen.

Es ist für Christen unterschiedlicher Traditionen nicht immer einfach zusammenzuarbeiten. Doch ist es noch schlimmer, wenn wir NICHT zusammenarbeiten. So lasst uns – in Demut, Geduld und gutem Willen – danach streben, einander zuzuhören und zu verstehen, den anderen zu lieben und zu achten, damit wir mit all unserer Kraft gemeinsam Zeugnis ablegen – zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, in dessen Namen wir gemeinsam mit euch beten:

Himmlischer Vater,
Schöpfer der sichtbaren und der unsichtbaren Welt,
wir loben dich und danken dir,
dass du uns in deiner unendlichen Liebe
deinen ewigen Sohn gesandt hast.
Durch ihn hast du alle,
die getauft sind und ihm nachfolgen, eingeladen,
seine gute Nachricht der Heilung und Versöhnung
allen Nationen und Völkern in aller Welt zu bringen.
Wir bitten dich in seinem heiligen Namen:
Stärke uns mit der Gabe deines Heiligen Geistes,
damit wir deinen Weisungen folgen,
indem wir deine Botschaft gemeinsam und in Wahrheit verkünden,
damit die Welt an dich glaube,
und deinen heiligen Namen preise: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen

Die Teilnehmenden an dem „Missionsseminar: Verkündigung des Evangeliums in Osteuropa“, Europäisches Zentrum für Kommunikation und Kultur, Warschau, Polen, 9.-16. Oktober 2003


Ein Projekt in Glasgow: „Der Brunnen“

Der Brunnen“ ist ein asiatisches Beratungszentrum, das vom Kirchenkreis Glasgow der Kirche von Schottland geleitet wird. Das Zentrum liegt im Süden Glasgows im Stadtteil Govanhill, in dem viele Asiaten wohnen. Es wurde im März 1994 eröffnet, nachdem eine Umfrage bei den dort lebenden asiatischen Familien ergeben hatte, dass vor Ort großer Beratungsbedarf besteht.

Mehr als 4000 Menschen besuchen den „Brunnen“ jedes Jahr. Sie haben Fragen zu Sozialleistungen und Einwanderungsbestimmungen, suchen eine Wohnung oder haben persönliche Probleme, und mittlerweile kommen Menschen auch einfach, um soziale Kontakte zu knüpfen. „Der Brunnen“ hat sein Angebot ausgeweitet und bietet jetzt auch Ausbildungskurse und Ausflüge im Sommer an.

Eine kürzlich durchgeführte Fallstudie zu dem Projekt hat gezeigt, dass schon allein die Tatsache, dass es den „Brunnen“ in ihrer Nähe gibt, für bedürftige Menschen eine Beruhigung darstellt, denn so wissen sie, dass sie im Notfall jemanden in ihrem direkten Umfeld haben, den sie um Hilfe bitten können.

Der Brunnen“ ist aus dem langjährigen Engagement der Kirche von Schottland für die asiatischen Gemeinschaften in Schottland erwachsen. Dieses kontinuierliche Eintreten für die Belange asiatischer Immigranten, das bereits seit fast vierzig Jahren andauert, hat dazu geführt, dass in Glasgow zwischen Christen und Menschen anderer Religionen vertrauensvolle Beziehungen entstehen konnten.

Im „Brunnen“ arbeiten zwei hauptamtliche Sozialarbeiter/innen, die von der Inneren Mission sowie von der Äußeren Mission und der Kirchlichen Missionsgesellschaft (CMS) angestellt werden. „Der Brunnen“ wird vom Kirchenkreis Glasgow verwaltet. Dieses Projekt macht deutlich, dass einer der Schwerpunkte im Leben unserer Kirche in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit anderen liegt.

Obwohl „Der Brunnen“ ein Projekt der Kirche von Schottland ist, kommen die 28 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen nicht nur aus 13 Gemeinden der Kirche von Schottland, sondern auch aus fünf verschiedenen christlichen Kirchen. Im gemeinsamen Engagement für die Menschen, die im „Brunnen“ Beratung und Hilfe suchen, sind zwischen den Ehrenamtlichen enge Freundschaften entstanden.

Aber auch viele der Menschen, die mit ihren Anliegen in den „Brunnen“ kommen, sind Freunde geworden und laden die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen zu Festen und Familienfeiern ein. Diese familiäre Atmosphäre ist für alle Beteiligten sehr positiv, denn Teammitglieder wie Hilfesuchende können so ihre Freuden und Leiden miteinander teilen.

Kommentare von Menschen, die den „Brunnen“ besucht haben: „Für mich ist der „Brunnen“ ein bemerkenswertes Beispiel für christliches Engagement: mit geringem Aufwand und großer Wirkung bietet er Menschen in großer Not zuverlässige Informationen und aufmerksame Gesprächspartner, die ihnen zuhören und sich ihrer Probleme kompetent annehmen. „Der Brunnen“ ist ein Modell christlichen Dienstes an Angehörigen anderer Glaubensgemeinschaften.“ Christopher Lamb, ehemaliger Referent in The Churches’ Commission for Interfaith Relations. „’Der Brunnen’ zeichnet sich durch die Atmosphäre aus, die dort herrscht: offen und freundlich. Er ist ein Modell, dass die Kirchen überall übernehmen sollten.“ Brian Ringose, früherer Mitarbeiter von Interserve Scotland.


Die Gute Nachricht ökumenisch verkünden

Die größte Herausforderung für die Kirche besteht heute darin, die gute Nachricht des Evangeliums ökumenisch zu verkünden, im Dialog, als „gemeinsames Zeugnis“; das Evangelium miteinander und nicht gegeneinander zu verkünden. Wir zitieren Joh 17,21, um die Notwendigkeit der Einheit zu bekräftigen, aber Jesus bittet den Vater um Einheit in der Mission, „damit die Welt glaube“. Daher sind unsere Spaltungen eine Schande und Proselytismus schadet der Evangelisation.

Eine der ersten Herausforderungen, der wir begegnen, ist die große Vielfalt der Evangelisationstheologien und –praktiken. Wir stellen fest, dass viele „historische“ Kirchen „prähistorisch“ geworden sind, sie haben nicht mehr das leidenschaftliche Bedürfnis, das Evangelium mit immer neuer Begeisterung zu verkünden, damit es die postmoderne Gesellschaft, in der sie zum Dienst berufen sind, erreicht und anspricht. Kirchen, die pro-aktiv auf die Menschen zugehen sollten, werden re-aktiv, wenn sie sich durch „aggressive“ Evangelisten bedroht fühlen. Wir sehen, wie sich die Pfingst- und evangelikalen Kirchen und die Kirchen im „Süden“ verhalten und wie sie die „alteingesessenen“ Kirchen in Nordamerika und Westeuropa herausfordern.

Eine andere Herausforderung besteht darin, die ganzheitliche und befreiende Wirkung des Evangeliums zu bewahren. Die gute Nachricht ist subversiv, mahnt soziale Gerechtigkeit an. „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen…“ (Lk 4, 18), spricht Jesus. Die prophetische Verkündigung des Evangeliums hat ihren Preis. Wenn wir evangelisieren, sind wir dem „eu-angelion“ verantwortlich, wir sind „angeli“ – Boten -, die in diese Welt gesandt sind, um sein Reich zu verkünden.

Die Herausforderung der Evangelisation hat, besonders nach dem 11. September, im Verhältnis zu anderen Religionen eine immer aktuellere Bedeutung. In einer Erklärung der Weltmissionskonferenz 1989 in San Antonio heißt es dazu: „Wir kennen keinen anderen Weg zum Heil als Jesus Christus; zugleich aber können wir dem Heilswirken Gottes keine Grenzen setzen.“ Evangelisation bedeutet, andere an unserem Menschsein teilhaben zu lassen.

Wir sind der festen Überzeugung, dass Mission und Evangelisation in unserer „globalisierten“ Welt – die von Ausgrenzung, Terrorismus und Fragmentierung geprägt ist und in der sich die vielen unterschiedlichen Lebenskontexte ständig verändern - die dringende Aufgabe haben, zu versöhnen und zu heilen. Diese Herausforderung inspiriert uns bei der Organisation der nächsten Konferenz für Weltmission und Evangelisation, die vom 9.-16. Mai 2005 unter dem Thema „KOMM, HEILIGER GEIST, HEILE UND VERSÖHNE - In Christus berufen, versöhnende und heilende Gemeinschaften zu sein“ in Athen stattfinden wird. Carlos E. Ham.

Dieser Artikel wurde im Herbst 2003 in „Insights“, der Fakultätszeitung des Austin Presbyterian Theological Seminary, veröffentlicht.


Ein franziskanischer Segen

Möge Gott dich segnen, indem er dich unruhig macht …
bei schnellen Antworten, Halbwahrheiten und oberflächlichen Beziehungen,
so dass du lebendig bleibst in der Tiefe deines Herzens.

Möge Gott dich segnen, indem er dich Zorn empfinden lässt…
angesichts von Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Ausbeutung,
so dass du fähig bleibst für die Arbeit an Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden.

Möge Gott dich segnen, indem du Tränen zulässt…
wenn du weinst für die, die Schmerzen haben, die zurückgewiesen werden, die an Hunger leiden und an Krieg,
so dass deine Hände ausgestreckt bleiben, um sie zu trösten
und um ihren Schmerz zu verwandeln in Freude.

Möge Gott dich segnen, indem er dir genügend Einfalt schenkt…
so dass du festhältst an dem Glauben, dass du diese Welt verändern kannst,
so dass du MÖGLICH machst,
was andere für UNMÖGLICH halten.

Amen

Wir laden Sie ein zum Gebet
für die Konferenz für Weltmission und Evangelisation,
die vom 9.-16. Mai 2005 in Athen, Griechenland,
zum Thema
Komm, heiliger Geist, heile und versöhne
In Christus berufen, versöhnende und heilende Gemeinschaften zu sein

stattfinden wird