oekumenischer rat der kirchen

Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung (JPC)
Anliegen

Frieden in Gerechtigkeit

Ein wichtiges Ziel von JPC ist der Aufbau einer Kultur des Friedens, die auf Gerechtigkeit beruht. Das JPC-Team beteiligt sich daher intensiv an den Vorbereitungsarbeiten für die ÖRK-Dekade zur Überwindung von Gewalt (2001-2010) und setzt dabei folgende Schwerpunkte:
  • Aufdeckung der strukturellen Ursachen von Gewalt, wie z.B.
    • zunehmende Armut, Arbeitslosigkeit,
    • Vertreibung und der Zusammenbruch demokratischer Institutionen infolge wirtschaftlicher Globalisierung;
    • eine marktgesteuerte, einseitige Industrialisierung und Entwicklungspolitik, die das Ökosystem zu zerstören droht;
    • fortdauernde Gewalt gegen Frauen und Kinder;
    • Ausbeutung und Unterdrückung derer, die machtlos sind.
    Gewalt hat viele Gesichter, und die Ausdrucksformen strukturell bedingter Gewalt treffen große Bevölkerungsgruppen.
    Um Gewalt zu überwinden, müssen wir Ungerechtigkeit überwinden.

  • Wiederbesinnung auf das biblische Erbe des Schalom - von Frieden in Gerechtigkeit. In diesem Sinne wird das JPC-Team theologische Reflexion und Studienarbeit fördern, die die Dekade begleiten werden, sowie theologische Erkenntnisse und Glaubenserlebnisse, Gottesdienst- und Andachtsmaterialien, Lieder und Hymnen zusammentragen und verbreiten. Wir hoffen, den Kirchen damit zu helfen, die Bedeutung unseres Versöhnungsamtes neu zu entdecken.

    Bestimmte theologische Zweideutigkeiten haben dazu geführt, dass die Kirchen schweigend Gewalt befürwortet oder in manchen Fällen selbst Gewalt angewendet haben. Unsere Studie wird sich mit dieser Problematik auseinandersetzen und gleichzeitig versuchen, die lebensbejahende, kreative Natur der christlichen Theologie hervorzuheben.

    Eine erste Konsultation zum Thema "Theologisches Nachdenken über Gewalt und Gewaltlosigkeit" (Colombo, November 1999) brachte Menschen aus Konfliktgebieten zu einem Austausch über ihre Glaubenserfahrungen und -erkenntnisse zusammen. Sie hielt folgende Themen für den theologischen Reflexionsprozess auf weltweiter Ebene fest:

    • Identität, Einheit und Vielfalt;
    • Vergebung und Versöhnung: Heilung und Schalom;
    • Texte und Kontexte: gemeinsame Lektüre und Auslegung für den Frieden;
    • theologische Sprache, Symbole, Riten und Bilder;
    • "Zufluchtsorte des Mutes" werden.

    An der Studie werden kirchenleitende Persönlichkeiten (Ordinierte und Laien), Theologen, Soziologen und gesellschaftspolitisch engagierte Menschen, theologische Ausbildungsstätten und Studienzentren mitarbeiten.

  • Die Dekade zur Überwindung von Gewalt (DOV) ist eine Idee, eine Einladung zur gemeinsamen Friedensarbeit. Sie wird Form annehmen durch die Beteiligung von Kirchen, Gemeinschaften, Bewegungen und Menschen guten Willens, ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit. Das JPC-Team arbeitet unter jungen Menschen und Frauen in Konfliktgebieten, wie Uganda, Ruanda, Indonesien und Osteuropa. Einige dieser Frauen und Jugendlichen haben Erfahrungen mit der Überwindung von Gewalt gesammelt. Wir werden sie ermutigen, diese Erfahrungen im Rahmen der Dekade zur Überwindung von Gewalt mit anderen auszutauschen. Als offenes Forum für einen solchen Erfahrungsaustausch kann die DOV einen wichtigen Beitrag dazu leisten, friedenschaffende Entwicklungen zu fördern.

  • Die DOV soll offiziell am 4. Februar 2001 während der Tagung des ÖRK-Zentralausschusses in Berlin eröffnet werden. Zu den Auftaktveranstaltungen gehören ein Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die im Zweiten Weltkrieg bombardiert wurde, und eine öffentliche Veranstaltung in der Berliner Kongresshalle. Am 3. Februar wird eine Sondersitzung im Plenum des Zentralausschusses zur DOV stattfinden, gefolgt von Padare-Veranstaltungen (Workshops) zu verschiedenen Aspekten der Dekade.

Begegnung zwischen einem hinduistischen Swami und einem buddhistischen Mönch aus zwei Dörfern, die auf der Grenze zu einem Konfliktgebiets liegen. (Sri Lanka)






Eine Flüchtlingsfrau aus dem Kosovo mit ihrem Kind (1999).

Wichtige Dokumente zum Anklicken
DOV-Homepage
Netzwerk "Friede für die Stadt"
Mikroabrüstung: Verbreitungsstopp für Kleinwaffen und leichte Waffen


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