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ZENTRALAUSSCHUSS 1999 NR. 15


2. September 1999

INDONESIEN: FRAUEN BRECHEN DAS SCHWEIGEN


In Indonesien hat die Armee zur Unterdrückung von Minderheiten offensichtlich seit Jahren zum Mittel systematischer Vergewaltigungen gegriffen. Aruna Gnanadason vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) hat deshalb bei einem Pressegespräch am Mittwoch, 1. September, in Genf eine internationale Konferenz gegen Gewalt an Frauen angeregt.

In Indonesien sei das Ausmass der Gewalt wegen der lange Zeit unterdrückten Presse erst nach dem Sturz von Präsident Thojib Suharto und auch dann erst allmählich deutlich geworden. Besonders betroffen seien Frauen unter anderem in Jakarta selbst, auf Amon und auf Ost-Timor.

Die Veröffentlichungen der Gewaltexzesse haben nun in Indonesien zu einer eigentlichen Kampagne gegen die Gewalt an Frauen geführt. "Wenn es die eine trifft, kann es auch mich treffen", betonte die Indonesierin Septemmy Lakawa, Mitglied des ÖRK-Zentralausschusses, am Pressegespräch. Deshalb arbeiteten Frauen über alle ethnischen, religiösen und sozialen Grenzen zusammen mit Nichtregierungsorganisationen (NGO's) und islamischen sowie christlichen Gruppierungen. Die Frauen Indonesiens seien aber auf internationale Unterstützung angewiesen.

Insbesondere müsse die Hilfe an die zahlreichen Flüchtlinge in verschiedenen Gebieten Indonesiens und auf Ost-Timor weitergehen und zwar unter spezieller Berücksichtigung von Frauen und Kindern. Die vom Staat geduldete Gewalt gegen Frauen und die Vergewaltigungen als Mittel der Kriegsführung müssten endlich aufhören, forderte Lakawa.


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