Ökumenischer Rat der Kirchen Kommunikationsabteilung
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ZENTRALAUSSCHUSS 1999 NR. 12


1. September 1999

DIE VORBEREITUNGEN ZUR ÖRK-DEKADE
"ÜBERWINDUNG VON GEWALT" LAUFEN AN


Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat bei einem Pressegespräch einige Elemente für die geplante Dekade zur Überwindung von Gewalt (2001- 2010) präzisiert. Danach will der ÖRK jeder Mitgliedskirche in einem Brief die Ziele der Dekade zum Aufbau einer Kultur des Friedens darlegen und sie einladen, den Dekade-Prozess mitzugestalten. "Denn nur auf lokaler Ebene und mit konkreten Projekten lassen sich die Probleme wirkungsvoll angehen", betonte Salpy Eskidjian vom ÖRK-Team "Internationale Beziehungen" am Mittwoch, 1. September, in Genf.

Der ÖRK kann auf eine lange Tradition zur Überwindung von Gewalt zurückgreifen. So hatte die jüngste Dekade "Kirchen in Solidarität mit den Frauen", die vergangenes Jahr zu Ende ging, auch "Gewalt gegen Frauen" zum Thema. Die neue Dekade soll hier anknüpfen. Von 1994 bis 1998 führte der ÖRK das Projekt "Frieden für die Stadt" in Belfast, Boston, Colombo, Durban, Kingston, Rio da Janeiro und Suva durch und sammelte reiche Erfahrungen. "Wir haben gesehen, wie wichtig für solche Projekte die lokale Verankerung in den betroffenen Gemeinschaften ist. Und es braucht geschützte Räume, damit ein Dialog überhaupt zustande kommt. Diese können Kirchen zur Verfügung stellen", sagte Eskidjian.

Das Thema "Überwindung von Gewalt" nimmt im Rahmen der Tagung des ÖRK-Zentralausschusses (26. August - 3. September) einen grossen Stellenwert ein. So stand mehrmals der Kosovo-Konflikt auf der Tagesordnung und ÖRK-Generalsekretär Konrad Raiser hatte einen grossen Teil seiner Eröffnungsansprache der geplanten Dekade gewidmet. Die Verpflichtung der Kirchen zum Bau einer Kultur des Friedens könne das prophetische Zeugnis sein angesichts der weltweiten Auseinandersetzung um Macht und Ressourcen, um Identität oder blosses Überleben in einer globalisierten Welt. Die vorgeschlagene Dekade, so Raiser, sei deshalb weit mehr als nur ein weiteres ÖRK-Programm.


Weitere Informationen erhalten Sie von Karin Achtelstetter, ÖRK-Medienbeauftragte
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Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 336 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.