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ZENTRALAUSSCHUSS 1999 NR. 4


28. August 1999

AUF DEM WEG ZUR "DEKADE ZUR ÜBERWINDUNG VON GEWALT"


Gestern hatte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Konrad Raiser, zur Eröffnung der ÖRK-Zentralausschusssitzung betont, die geplante Dekade zur Überwindung von Gewalt werde entscheidend sein für das Kirche-Sein im 21. Jahrhundert. Gewalt in den Wohnungen, auf der Strasse, zwischen ethnischen und religiösen Gruppen, innerhalb und zwischen Nationen und Gesellschaften sei zur destruktivsten Kraft für das menschliche Gemeinschaftsleben geworden. Und bereits am zweiten Tag seiner Arbeit hat der Zentralausschuss zu einer ersten Aussprache über die geplante Dekade eingeladen, die von der künftigen Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, Margot Kässmann, eingeleitet wurde.

Kässmann rief den ÖRK und seine Mitgliedskirchen dazu auf, mit der Dekade zum Aufbau einer Kultur des Friedens beizutragen. Die Kirchen und der ÖRK befassten sich seit Jahrzehnten mit Friedensinitiativen, auf diese Erfahrungen lasse sich zurückgreifen. So habe das 1996 vom ÖRK durchgeführte Projekt "Frieden für die Stadt" gezeigt, dass Friedensarbeit konkret und lokal verankert sein müsse. Es gehe nicht um neue Programme, sondern um die Erneuerung bestehender und um die Verbindung mit ausserkirchlichen Aktionen. Wesentlich sei zudem, zu einer Spiritualität der Gewaltfreiheit zu finden.

Verschiedene Mitglieder des Zentralausschusses regten an, die geplante ÖRK-Dekade mit der UN-Dekade "für eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit für die Kinder der Welt" zu verbinden. Diese Dekade soll ebenfalls 2001 beginnen. Ausserdem biete das Thema "Gewalt" die Chance, Anliegen der letztes Jahr abgeschlossenen ÖRK-Dekade "Kirchen in Solidarität mit den Frauen" aufzunehmen.

Die verschiedenen Anregungen der Zentralausschussmitglieder werden nun vom ÖRK-Weisungsausschuss aufgenommen, der dem Zentralausschuss konkrete Vorschläge zur Abstimmung unterbreiten soll.


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