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ZENTRALAUSSCHUSS
29. Januar - 6. Februar 2001
Potsdam, Deutschland

29. Januar 2001

Brandenburgischer Ministerpräsident Manfred Stolpe dankt den Kirchen für ihre Rolle in der Überwindung von Gewalt Empfang anlässlich des ÖRK-Zentralausschusses in Potsdam


Als ebenso herzlicher wie warmherziger Gastgeber präsentierte sich der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock, den Delegierten und Gästen beim Empfang zu Beginn der Sitzung des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) am Abend des 28. Januar 2001 in Potsdam. Bei seinen Reisen im letzten Jahr nach Südafrika, Indonesien und Namibia sei auch er und seine Delegation mit überwältigender Herzlichkeit empfangen worden. Dies wolle nun auch die Evangelische Kirche in Deutschland gegenüber ihren Gästen aus aller Welt praktizieren.

Kock beklagte, dass auch in Deutschland zahlreiche Gewalttaten gegen Menschen mit anderer Hautfarbe zu verzeichnen seien. "Das Problem rassistisch und auch antisemitisch motivierter Gewalt in unserem Land konnten wir noch immer nicht mit spürbarem Erfolg bekämpfen", erklärte Kock und rief dazu auf, "der Pest der Gewalt mit Entschlossenheit und Gelassenheit zu widerstehen". Kock nannte Berlin die geeignete Stadt, um dort die Dekade zur Überwindung der Gewalt zu eröffnen: "Diese Stadt mit ihren vielen ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern kann auch ein Sinnbild werden für die Überwindung von Fremdheit und Feindschaft."

Die Ökumene und die Kirchen hätten mit ihren Friedens- und Umweltgruppen und ihrem Aufruf zu Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung Ähnliches bewirkt wie damals die Solidarnosc in Polen, sagte der brandenburgische Ministerpräsident Manfred Stolpe in seinem Grusswort. Er danke ganz ausdrücklich den Kirchen für ihre Rolle in der Überwindung von Gewalt. Gleichzeitig müsse Kirche aber auch immer unbequem sein, so Stolpe, wenn sie wirken wolle. Im Hinblick auf die Beitrittsverhandlungen der Nachbarländer, besonders Polens, zur Europäischen Gemeinschaft, erklärte Stolpe: "Europa wird erst dann ganz heil, wenn Länder wie Polen zur EU gehören."

Der Seine Heiligkeit Aram I., Katholikos von Kilikien, sprach sich für eine verbindlichere Zusammenarbeit der Kirchen in der Zukunft aus. Die Sorgen der Deutschen, so Aram I., seien immer auch die Sorgen der weltweiten Christenheit. Nur so könne Kirchengemeinschaft gelebt werden und nur so sei sie geistlich wirksam. Der Vorsitzende des Zentralausschusses rief auch dazu auf, Gewalt durch den Aufbau von Gemeinschaft zu überwinden. Dies müsse ganz konkrete Folgen haben. Aram I. wies in diesem Zusammenhang auf die Dekade zur Überwindung von Gewalt hin, die im Rahmen der Sitzung des Zentralausschusses am kommenden Sonntag in Berlin eröffnet werden wird.

Zentralausschuss: Fotos


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