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02. Oktober 2000

ÖRK-Exekutivausschuss besorgt über Lage in Jerusalem

vgl. ÖRK Feature, 12. September 2000

Angesichts der gewalttätigen Unruhen, die durch die Spannungen wegen des künftigen Status Jerusalems ausgelöst wurden, hat der in Genf tagende Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen am Freitag, dem 29. September 2000 eine Entschließung zu den "Verhandlungen über den endgültigen Status von Jerusalem" verabschiedet. In der Entschließung, deren Warnungen sich sehr bald bestätigen sollten, heißt es: "Wie es die Ereignisse dieser letzten Septembertage auf so tragische Weise deutlich machen, wird in den Strassen der Heiligen Stadt Gewalt zum Ausbruch kommen, wenn es den Verhandlungspartnern nicht gelingt, eine auch Jerusalem umfassende Einigung zu erzielen."

In der Entschließung wird erneut auf die Überzeugung des Ökumenischen Rates der Kirchen hingewiesen, dass die Lösung der Jerusalemfrage in erster Linie Sache der unmittelbar Beteiligten ist, dass jedoch den christlichen Kirchen sowie der jüdischen und der muslimischen Religionsgemeinschaft im Hinblick auf die Verhandlungen eine zentrale Rolle zukommt.

In seiner Botschaft appelliert der Exekutivausschuss an die Verhandlungspartner, den Mut aufzubringen, Ausschließlichkeitsansprüche aufzugeben und Bemühungen zu unterstützen, eine offene, integrative, miteinander geteilte Stadt zu schaffen, in der Menschen aller Religionen freien Zugang zu den Heiligen Stätten haben und ihre Religion uneingeschränkt ausüben können. Der Exekutivausschuss erklärte, er teile die von den Patriarchen und Oberhäuptern der christlichen Gemeinschaften in Jerusalem in ihrer Erklärung vom 26. September vertretene Auffassung, Jerusalem solle "ein Instrument des Friedens sein". Der Exekutivausschuss begrüßte sowohl diese Erklärung als auch ihre Unterstützung durch Kirchenführer in den USA.

Der ÖRK-Exekutivausschuss tagte vom 26. - 29. September in Genf.

Entschließung zu den "Verhandlungen über den endgültigen Status von Jerusalem".
Bitte klicken Sie hier für den Text eines Hintergrundpapiers zum Status von Jerusalem, das dem Exekutivausschuss vorgelegt wurde.


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