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7. Dezember 1998

OSTERN IN DER ADVENTSZEIT: ÖKUMENISCHE NACHTWACHE UND ORTHODOXE MORGENANDACHT
Achte Vollversammlung des ÖRK - Pressemitteilung Nr. 14


Trotz ihrer Entscheidung am Gottesdienstleben der ÖRK-Vollversammlung nicht teilzunehmen, waren russisch- und griechisch-orthodoxe Delegierte bei der Morgenandacht vom 7. Dezember anwesend. Die halbstündige Feier war der einzige orthodoxe Gottesdienst während der Vollversammlung.

Kleriker der meisten orthodoxen Kirchen nahmen an der Andacht teil, bei der sich etwa zweitausend Christinnen und Christen aus aller Welt im Gottesdienstzelt versammelten. Der griechisch-orthodoxe Bischof Makarios von Harare leitete den Gottesdienst, der nach östlichem Ritus gefeiert wurde.

Die Andacht stellte die Fortsetzung der Nachtwache vom Vorabend dar, an der mehrere Hunderte der Vollversammlungsteilnehmenden in Gesang und Gebet Busse taten für die Unfähigkeit der christliche Kirchen, gemeinsam das Abendmahl zu feiern. Sowohl die orthodoxen Kirchen wie auch die römisch-katholische Kirche verbieten Christen anderer Konfessionen, an ihren Eucharistiefeiern teilzunehmen.

Mit dem deutschen Kirchenlied "Die Nacht ist vorgedrungen" begann die Nachtwache, bei der die Zeltgemeinde zwischen zehn Stationen - im Zelt, unter Bäumen und unter freiem Himmel - Lesungen zur Passion Christi in verschiedenen Sprachen hörte und gemeinsam betete. Am Ende der dreistündigen Vigil wurde gesegnetes Brot verteilt, "als ein Zeichen der bereits bestehenden Gemeinschaft" zwischen Christinnen und Christen. Eine protestantische Teilnehmerin aus Schottland meinte hinterher, es sei für sie verwirrend gewesen, die Osterliturgie in der Adventszeit zu feiern.

Die weltweite christliche Orthodoxie besteht aus zwei Familien von selbständigen Kirchen: die östlich-orthodoxe und die oriental-orthodoxe. Die Delegierten der russisch-orthodoxen Kirche und der orthodoxen Kirche in Griechenland hatten sich im Vorfeld zur Vollversammlung entschieden, bei Gottesdiensten der Tagung nicht teilzunehmen und auch bei Abstimmungen nicht mitzuwirken.

Weitere Informationen erhalten Sie von John Newbury,
ÖRK-Presse- und Informationsreferent
Presse- und Informationsbüro, Harare
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