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7. Dezember 1998

ÖKUMENISCHER RAT: MENSCHENRECHTE VERTEIDIGEN SELBSTVERPFLICHTUNG VERABSCHIEDET
Achte Vollversammlung des ÖRK - Pressemitteilung Nr. 12


Zum 50. Jubiläum der UNO-Menschenrechtserklärung hat der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) diese als "eine der wegweisenden Errungenschaften der Menschheit" gewürdigt. Die in Harare (Simbabwe) tagende Achte Vollversammlung beschloss am Samstag, 5. Dezember, ein Dokument, in dem sich der ÖRK verpflichtet, die Grundsätze der Erklärung "zu fördern und zu verteidigen". Schmerzlich bewusst sei man sich allerdings der Tatsache, dass sie nicht allgemein befolgt würden. Aufgrund von Armut, Ausbeutung und Unterdrückung wüssten viele Menschen nicht, dass sie diese Rechte überhaupt haben. Andere würden daran gehindert, sie auszuüben.

Besonders gedacht wird den "Christen und Menschen anderer Religionen und Überzeugungen, die wegen ihres Engagements für die Menschenrechte verfolgt und zu Märtyrern wurden". Selbstkritisch wird eingeräumt, dass sich Christen "nicht immer mutig" für Verfolgte eingesetzt hätten. Dies sei trotz der christlichen Überzeugung geschehen, "dass Gott alle Mensch n als unendlich kostbare Wesen geschaffen hat, die alle mit der gleichen Würde und den gleichen Rechten ausgestattet sind", heisst es in dem einstimmig gebilligten Dokument.

Der ÖRK verweist darauf, dass wesentliche Impulse zur Erarbeitung der UNO-Menschenrechtserklärung aus der ökumenischen Bewegung kamen. In dieser Woche findet in Paris, dem historischen Ort der Unterzeichnung der Menschenrechtsdeklaration, eine internationale Konferenz statt, die dieses Ereignisses gedenkt. Neben einer kritischen Rückschau werden die Teilnehmenden - von Friedensnobelpreisträgern bis zu Basisgruppen - Perspektiven zur Weiterentwicklung der Menschenrechte und ihrer weltweiten Durchsetzung diskutieren.

Weitere Informationen erhalten Sie von John Newbury,
ÖRK-Presse- und Informationsreferent
Presse- und Informationsbüro, Harare
Tel.: +263.91.23.23.81
E-Mail: WCC media


Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 332 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.