Ökumenischer Rat der Kirchen Kommunikationsabteilung
Pressemitteilung

150, route de Ferney Postfach 2100 1211 Genf 2 Schweiz
E-Mail: media



6. Dezember 1998

JUGENDCAFÉ VOM ERFOLG ÜBERRANNT
"OASE" WIRD ZUR STAMMKNEIPE DER VOLLVERSAMMLUNG


Zu einem der wichtigsten Anziehungspunkte ausserhalb des eigentlichen Programms der ÖRK- Vollversammlung hat sich das Zelt des Jugendcafés "Oase" entwickelt. Seit Beginn des Christentreffens in Harare ist die "programmfreie Zone", wie sie die Initiatoren nennen, Abend für Abend bis auf den letzten Platz gefüllt. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: Zum einen hat das Jugendcafé keine Konkurrenz - es ist der einzige Ort auf dem Campus der Universität von Simbabwe, an dem es abends Wein, Bier, Kaffee, Softdrinks und Knabberzeug gibt. Zur nächsten Kneipe müsste man mit dem Taxi in die Innenstadt Harares fahren. Zum anderen verlangt das Programm von den Delegierten tagsüber vollen Einsatz, dazu kommen zusätzliche Delegationstreffen, die die wenige freie Zeit weiter beschneiden. Umso lieber gönnen sich die Teilnehmenden den abendlichen "Absacker". Die strategisch günstige Lage im Mittelpunkt des Geländes tut ein übriges, dass die "Oase" spätestens nach Schluss der letzten Veranstaltung um 22 Uhr gestürmt wird.

Die Idee zu dem Treffpunkt hatten ehemalige deutsche Jugenddelegierte und Stewards der letzten Vollversammlung in Canberra (1991), die sich im "Studienkreis junge Ökumene" zusammengeschlossen haben. Bei der Vorbereitung der Harare-Versammlung erinnerten sie sich daran, dass sie dort einen Ort zum Ausruhen und Austausch vermisst hatten, den sie nun in Harare schaffen wollten. Der ÖRK griff den Vorschlag auf und lud ein internationales Team ein, diesen Plan zu verwirklichen. Sechs junge Deutsche und ihre Teamkollegen aus Uruguay, Ghana, Togo, Finnland, Bulgarien und den Philippinen öffnen ihr Café täglich ab 14 Uhr. Richtig hoch her geht es allerdings erst nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die Delegierten ihre Programm-Verpflichtungen erfüllt haben. Dann bilden sich vor dem Tresen lange Schlangen in internationaler Zusammensetzung, und es kann durchaus eine Viertelstunde dauern, bis die Wartenden ihr simbabwisches "Sambezi"-Bier, den südafrikanischen Wein oder die Cola bekommen.

Der rege Zuspruch hat allerdings das Konzept eines speziellen Jugend-Treffpunktes über den Haufen geworfen - auf den weissen Plastikstühlen der "Oase" sitzen junge Stewards neben älteren Damen und Herren in kirchenleitenden Funktionen, Journalisten gesetzten Alters neben Jugenddelegierten. Dass man zur Stammkneipe der Vollversammlung geworden ist, nimmt das Jugendcafé-Team allerdings gelassen. Die kurzfristig erwogene Idee einer "Jugendquote" für die Besucher hat man gleich wieder verworfen - dazu hat die konfessions- und generationsübergreifende Gemeinde unter dem weissen Zeltdach in den letzten Tagen einfach zu viel Charme entwickelt.

Weitere Informationen erhalten Sie von John Newbury,
ÖRK-Presse- und Informationsreferent
Presse- und Informationsbüro, Harare
Tel.: +263.91.23.23.81
E-Mail: WCC media


Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 332 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.